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Warum eine Matschküche? – Viele gute Gründe erklärt

Warum muss es jetzt auch noch eine Matschküche sein, neben Trampolin und Kletterturm? Ganz einfach: Kinder lieben es, Sand in Wasser einzuweichen und mit beiden Händen in dem entstehenden Schlamm zu wühlen. Warum auch nicht? Es lassen sich schließlich unzählige kreative Ideen damit umsetzen. So ein Eimer voller Sand sieht ja auch nicht viel anders aus, als der Kuchenteig zu Hause in der Küche. Genau hier setzt die Idee der Matschküche an.

 

Was ist eine Matschküche?

Eine Matschküche ist eine stabile Holzkonstruktion, die alle wesentlichen Eigenschaften einer Küche in kindgerechtem Maßstab vereint. Es gibt einen Wasserzulauf, viele Behälter zum Umfüllen von Sand und anderen Naturmaterialien, große Auffangschüsseln und spannende Rührgeräte. Im Unterschied zu einfachen Spielküchen ist alles etwas gröber gehalten, sodass die Kleinen sich ordentlich auslassen können, ohne dass ihnen ständig jemand hinterherräumt oder putzt. Außerdem wird das System oft um Wasserspiele erweitert, mit denen Dein Kind nach Herzenslust die Gesetzmäßigkeiten der Natur entdecken kann.

 

Warum eine Matschkche?

Warum ausgerechnet Matsch?

Hier liegt der eigentliche Vorteil derartiger Spielgeräte. Sie bieten ein ideales Umfeld, mit dem die Kinder ihr Wissen selbstständig erweitern können. Das Material Matsch bietet dabei einen ganz basalen Ansatz.

 

Wahrnehmungstraining

Während das Kind damit hantiert, entwickelt es ein Gefühl für unterschiedliche Konsistenten. Seine Wahrnehmung wird auf sehr unterschiedlichen Wegen geschult. Es spürt Wasser und Sand auf der Haut und muss beim Sandkneten seine Kraft dosieren. Je nach Außentemperatur wird sich der Schlamm warm oder kalt anfüllen.

 

Erweiterbar

Gibst Du Deinem Kind zusätzlich Murmeln, Holzobst oder dergleichen dazu, wird es diese Gegenstände im Schlamm versenken und muss sie durch Ertasten wiederfinden. Derartige Experimente sind mit Geräuschen und Gerüchen verbunden. Das Kind kann entspannt Erfahrungen machen, die anderswo unangenehm sein würden. Es stinkt, wenn Blätter lang in Wasser liegen. Was ist da los? Holzstücke saugen sich voll und werden modrig. Das Moos wächst auf dem Tellerchen einfach weiter und wenn im Spiel Matschsaft verschüttet wird, schimpft niemand. Die kleine Kanne darf immer wieder überlaufen, solang, bis der Koch die Eingießgeschwindigkeit perfekt abschätzen gelernt hat.

 

Muskelkraft und Körpergrenzen

Ist die Suppe dann fertig, wird der schwere Topf zum Kochen in die Sonne gestellt. Hier kommen die winzigen Muskeln voll auf ihre Kosten. Dein Kind spürt sich, fühlt die Grenzen seines Körpers und lernt beim Grasstampfen und Kuchenkneten, wozu dieser fähig ist.

 

Physikalische Erkenntnisse

Nebenbei wird klar, Wasser hat unglaublich viel Kraft. Lässt man es von oben nach unten laufen, kann man diese Kraft nutzen! Im Handumdrehen sind allerhand physikalische Konzepte verdeutlicht. Derart spielerisch aufgenommenes Wissen, kann später in der Schule eine wesentliche Lerngrundlage darstellen und hilft, die Welt in ihren Grundlagen zu verstehen.

 

Das Umfeld Küche

 

Soziale Fähigkeiten

Die Küche selbst, so lernen es schon die Allerkleinsten, ist der soziale Knotenpunkt vieler Familien. Auch Kindereinrichtungen vermitteln dieses Konzept. Beim Essen und dessen Zubereitung kommen alle zusammen und es bieten sich rege Austauschmöglichkeiten. Kinder wollen sich in den hier beobachteten sozialen Fähigkeiten erproben. Kinderküchen helfen ihnen, ihre Beobachtungen und das soziale Lernen in einem adäquaten Rahmen in ihr Spiel zu übertragen. Mit Freunden müssen Absprachen getroffen werden, wer welches Spielzeug gerade benutzen darf und was am Ende entstehen soll. Regeln dafür können ganz ohne das Eingreifen von Erwachsenen gefunden werden. Die Kinder beginnen schnell häusliche Normen gegeneinander zu prüfen.

 

Bedürfnisse verbalisieren, Sprechen üben

Wie macht ihr das? Warum? Sie müssen sich miteinander unterhalten, erproben ihre sprachlichen Fähigkeiten und lernen nebenbei, dass anders nicht immer falsch ist und es für Sachverhalte wie Essenszeiten oder die Inhalte von Mahlzeiten unterschiedliche Lösungen gibt, die allesamt ok sind. Jeder darf hier mitmischen und am Ende gibt es eine fette Überraschung für die Großen. Mahlzeiten werden schließlich geteilt. Wieder eine Lernsituation. Es ist schön, etwas für andere zu machen.

 

Vielfältiger Spielspaß

Der Matschspaß lässt sich zudem wunderbar an die räumlichen Gegebenheiten anpassen. Je nachdem wie und was Du zur Verfügung stellst, kannst Du das entstehende Chaos von vornherein eingrenzen. Auf dem Balkon möchtest Du die Wassermengen vermutlich begrenzen. Kanister und Arbeitstische mit hohem Rand bzw. niedrige Trennwände tun dabei ihr Übriges. In einem großen Garten hingegen kannst Du ohne Weiteres eine freie Spielwelt kreieren, in der Deine Kinder auch einmal sicher unter sich bleiben können. Dabei lässt sich auch ganz einfach eine Verbindung zum Sandkasten oder Kletterturm schaffen. Habt ihr ein Dach über der Spielinsel, kann es direkt zum Auffangen von Regenwasser genutzt werden. So muss kein Leitungswasser für den Matschspaß herhalten.

 

Praktisch und problemlos selbst gebaut

Da sich Matschküchen leicht selber bauen lassen, kannst Du Eure Outdoor-Küche ganz nach Euren persönlichen Bedürfnissen und den individuellen Wünschen Deines Kindes herrichten. Aber Achtung, so ein Matschparadies bleibt nicht lang geheim- bevor Du Dich versiehst, sind die Freunde aus der Nachbarschaft mit von der Party. Sorg also am besten gleich für ausreichend Sitzgelegenheiten. Bauanleitungen für all diese Dinge bietet das Internet genug. Viel Spaß bei der Umsetzung.


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